Aufwärmtraining

Sinn und Zweck

Ein gezieltes Aufwärmtraining vor dem eigentlichen sportartspezifischen Training ist unerlässlich! Es dient nicht nur der Verletzungsprävention, sondern sorgt auch für eine optimierte Leistungsfähigkeit des Organismus.

Die positiven Effekte des Aufwärmtrainings sind:

  • Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems
  • gesteigerte Durchblutung der beanspruchten Muskulatur, dadurch gesteigerte Nährstoff- und Sauerstoffversorgung
  • das beanspruchte Knorpelgewebe gewinnt bis zu 30% an Flüssigkeitsvolumen und kann dadurch größeren Belastungen widerstehen
  • Verbesserung der Nervenleitgeschwindigkeit. Dadurch ist eine schnellere Ansteuerung der Muskulatur möglich

Des Weiteren stellt das Aufwärmtraining, bei regelmäßigem Durchführen, ein Ritual dar. Rituale können dazu dienen, sich psychisch auf die kommende Belastungssituation einzustimmen.

Durchführung

Neben dem allgemeinen Aufwärmen, bei dem möglichst alle Muskelgruppen beteiligt sein sollten, ist auch ein regelmäßiges Training der Schnelligkeit und der Koordination erforderlich. Da die meisten Vereine nicht mehr als zwei Stunden Training am Stück gewährlisten können und der Tischtennis-spezifische Teil nicht zu kurz kommen sollte, kann über einen abwechselnden Schnelligkeits- bzw. Koordinationsanteil nachgedacht werden. Das ist allerding "nur" eine Kompromisslösung.

allgemeines Aufwärmtraining

Beim allgemeinen Aufwärmtraining muss beachtet werden, dass der Organismus noch nicht auf maximale Belastungen vorbereitet ist. Daher sollten Wettkampfspiele wie Fußball, Basketball o.ä. zu Beginn vermieden werden, da sie die Sportler zu Belastungsspitzen verleiten, die dann leicht zu Verletzungen führen können.

Ein lockeres Warmlaufen mit verschiedenen Laufformen wie Sidesteps, Kreuzschritten (ggf. mit Armkreisen) u.ä. mit geringer Intensität und einer Dauer von ca. 10 Minuten sollte immer voran gestellt werden. Hierbei können auch koordinative Aspekte eingebaut werden.

Schnelligkeitstraining

Das Training der Schnelligkeit wird immer zum Beginn einer Trainingseinheit, direkt nach dem allgemeinen Aufwärmen, durchgeführt, da zur Verbesserung eine maximale Intensität erforderlich ist. Am Ende des Trainings ist bereits eine gewisse Erschöpfung eingetreten, die eine max. Intensität verhindert.

Die Belastungsdauer sollte 8-10 Sekunden nicht überschreiten. Das hängt mit der Energiebereitstellung des menschlichen Körpers zusammen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

Hier erhältst Du mehr Informationen.

Übungsformen können wie folgt aussehen:

  • Linienlaufen
  • verschiedene Staffeln
  • u.a.

Einen hohen Aufforderungscharakter, besonders für Kinder, haben Schnelligkeitsspiele wie z.B.:

  • Krieg der Supermärkte
  • Kartenmemory
  • u.v.m.

Bei allen Übungsformen sollte die Belastungsdauer beachtet werden. Des Weiteren ist auf eine vollständige Erholung vor der nächsten Belastung zu achten. Je nach Trainingszustand tritt diese nach einer Pause von ca. 40-60 Sekunden ein.

Koordinationstraining

Während sich das Krafttraining bei jungen Spielern (bis 12 Jahre) auf das Kräftigen der Halte- und Stützmuskulatur beschränken sollte, kommt dem koordinativen Training in dieser Altersklasse eine besondere Bedeutung zu. Das Koordinationstraining sollte ein Bestandteil des Aufwährmprogramms sein, da zum Trainingsbeginn die Konzentration der Spieler am größten ist. Es gibt verschiedene koordinative Fähigkeiten, die einzeln oder in Kombination trainiert werden können.

Dazu gehören z.B.:

  • Gleichgewichtssinn
  • Orientierungsfähigkeit im Raum
  • Kopplungsfähigkeit
  • Rhythmisierungsfähigkeit
  • Umstellungsfähigkeit
  • Reaktionsfähigkeit
  • Antizipationsfähigkeit
  • Kombinationsfähigkeit
  • Steuerungsfähigkeit
  • Geschicklichkeit
  • Beweglichkeit

Die Schulung dieser Fähigkeiten kann mit und ohne Hilfsmittel erfolgen. Folgende Utensilien sollten in jeder Sporthalle zur Verfügung stehen:

  • Springseile
  • verschiedene Bälle
  • Jongliertücher
  • Reifen
  • Keulen
  • u.v.m.

Diese Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Es ist darauf zu achten, dass die ausgewälten Übungen der Leistungsfähigkeit der Trainingsgruppe immer wieder angepasst werden. Das Training von bereits Erlerntem und Gefestigtem erzeugt nur noch einen minimalen Trainingseffekt.